Musik in Mississippi
Mississippi ist die Heimat des Blues. Doch auch Country Music, Rock´n´Roll oder Gospel sind im Magnolienstaat fest verwurzelt.
Der Mississippi Blues Trail führt Musikfans zu den Orten, an denen Musikgeschichte geschrieben wurde und oftmals der Blues noch quicklebendig ist. Elvis Presleys bescheidenes Elternhaus in Tupelo ist nur eine von vielen Stationen des Mississippi Country Music Trail. Mississippi ist der US-Staat der Blues-Festivals. An vielen Orten ist Live-Musik rund ums Jahr erlebbar.
Blues-Festivals
Mississippi zählt jährlich mehr als 50 Bluesfestivals. Eine gute Übersicht in englischer Sprache gibt die Seite Events and Festivals mit dem PDF der Broschüre Visit Mississippi Festival Guide PDF. Hier nur einige Höhepunkte des Festival-Jahres:
Die Stadt Columbus feiert Anfang April mit Catfish in the Alley ein noch junges Festival.
Clarksdale hat gleich zwei große Konzertwochenenden im Kalender: das Juke Joint Festival im April und im August das Sunflower River Blues & Gospel Festival. Eine der Bühnen ist der Ground Zero Blues Club des Filmstars Morgan Freeman.
Im Juni huldigt das B.B. King Homecoming Festival des B.B. King Museum & Delta Interpretive Center in Indianola einen ganz Großen aus Mississippi. Der "Blues Boy" Riley King, der 2015 gestorben ist und nahe dem Museum begraben liegt, hatte dieses Ereignis durch die jährliche Rückkehr an seinen Geburtsort begründet.
Das Bentonia Blues Festival, immer auf einer Wiese nahe dem gleichnamigen Ort am dritten Samstag des Juni, ist das Ziel von Musikpuristen. Auf die Bühne kommen Künstler, die noch akustisch spielen.
Die Hauptstadt des Staates Mississippi Jackson lockt im August mit dem Jackson Rhythm & Blues Festival.
Im September lockt das Mississippi Delta Blues & Heritage Festival in Greenville am Mississippi. Nur wenige Wochen später geht das Mighty Mississippi Music Festival, ebenfalls in Greenville, über die Bühne und lässt sich gut mit dem King Biscuit Blues Festival in Helena am anderen Flussufer im Bundesstaat Arkansas kombinieren. Die Tage dazwischen geben Gelegenheit, das Mississippi Delta zu erkunden.
Bay St. Louis
An der Küste glänzt die 1922 erbaute 100 Men Hall mit Blues live.
Clarksdale
Die Stadt im Mississippi-Delta ist auf ewig verbunden mit seinen Blues-Idolen W. C. Handy, Charley Patton und Robert Johnson. Der alte Bahnhof beherbergt das Delta Blues Museum, das sich der Erhaltung und Interpretation des Blues widmet. Clarksdale besitzt eine höchst lebendige Musikszene. An den Wochenenden klappert man die Live-Bars reihenweise ab, darunter auch Morgan Freemans Ground Zero Blues Club und Red's Lounge. Das Riverside Hotel ist so altmodisch, dass es ebenso wie Red's Lounge keine Website hat. Die Gemeinschäftsbäder findet man im Flur. Für Musikfans aber ist dieses kleine Hotel, zu Zeiten der Rassentrennung das Krankenhaus der afroamerikanischen Bevölkerung, ein Traum. Viele, viele der ganz großen Stars haben hier genächtigt. Die Bluesdiva Bessie Smith starb hier 1937 an den Folgen eines Autounfalls. Man bucht am besten telefonisch unter +1 662-624-9163.
Cleveland
Das GRAMMY® Museum ehrt die zahlreichen Preisträger des Musikpreises, die aus Mississippi stammen. Der einzige Ableger des GRAMMY® Museum von Los Angeles mitten im Mississippi Delta würdigt den Magnolien-Staat zudem als eine Wiege amerikanischer Musik. Zehn Kilometer nördlich der Stadt, nahe dem Ort Merigold, steht am Rande eines Baumwollfeldes die Bretterbude der Po’ Monkey's Lounge, eines der letzten echten "Juke joints". In alten Zeiten waren dies Landarbeiterhäuser auf den Plantagen, die am Samstagabend kurzerhand ausgeräumt wurden, um Platz zum Feiern zu haben. Im Po' Monkey spielt jeden Donnerstag der Blues.
Greenwood
Nahe der größten, dabei immer noch kleinen Stadt des Mississippi Delta, soll er begraben sein, vielleicht aber auch an einem der beiden anderen möglichen Ruhestätten: Robert Johnson, der seine Seele dem Teufel verschrieb, um noch besser Gitarre spielen zu können. Er war gerade mal 27, als der Legende nach ein eifersüchtiger Ehemann ihn vergiftete. Auf dem Friedhof der Mt. Zion Missionary Baptist Church südlich der Stadt steht einer der Grabsteine; Fans schmücken ihn mit Münzen und Whiskeyflaschen. Im Stadtteil Baptist Town, damals wie heute ein sehr bescheidenes Viertel von Afroamerikanern, finden sich ebenfalls Spuren des großen Bluesbarden, zum Beispiel auf Wandbildern und auf Hinweisschildern. Der Inhaber des dortigen kleinen Lebensmittelladens, Sylvester Hoover, bietet Führungen durch Baptist Town und ins Umland von Greenland an: neben dem Thema Blues auch zu Ereignissen der Bürgerrechtsbewegung.
Indianola
Nur eine gute halbe Stunde Autofahrt von Greenwood entfernt widmet sich das B.B. King Museum & Delta Interpretive Center in Indianola einem der größten Blues-Musiker aller Zeiten und der Kultur des Mississippi Delta. Bewegendes Filmmaterial, interaktive Ausstellungen und zahlreiche Originale laden dazu ein, B.B. Kings Lebensreise von den Baumwollfeldern Mississippis auf die Bühnen dieser Welt nachzuvollziehen. Im Garten des Museums ist das Grab des Musikers frei zugänglich.
Jackson
Legendär ist der “Blue Monday” im Hal and Mal’s in der Hauptstadt des Staates. Auf diesen Jam-Sessions erlebt man Bluesmusiker, die spontan mit anderen Künstlern auftreten. Dabei kann es schon vorkommen, dass die in Jackson geborene Dorothy Moore hier persönlich “Misty Blue” singt.
Leland
Das Highway 61 Blues Museum in Leland nahe Greenville erzählt die Geschichte des Delta Blues und ehrt dessen Künstler. Das charmante Museum begeistert Blues-Enthusiasten mit allerhand Liebhaberstücken. Das Leland Blues Project ist außerdem verantwortlich für die Wandgemälde, welche nahe dem Museum Fassaden der Kleinstadt schmücken und großartige Fotomotive abgeben.
Meridian
Jimmie Rodgers gilt als der Vater der Country Music. Er wuchs in Meridian im Südosten des Staates auf. Das Jimmie Rodgers Museum erzählt seine Geschichte.
Tupelo
Das berühmteste Gebäude der Stadt im Nordosten von Mississippi ist das ärmliche Zweizimmer-Häuschen im Elvis Presley Birthplace Museum, in dem der König des Rock 'n' Roll am 8. Januar 1935 zur Welt kam. Besichtigen kann man das Haus selbst, ein Museum, die Kapelle, den „Brunnen des Lebens” und die Story Wall mit Geschichten rund um The King. Ebenso lohnt sich für Elvis-Fans ein Besuch der Tupelo Hardware Company – jenes aus der Zeit gefallene Eisenwarengeschäft, in dem Mutter Gladys Presley dem Sprössling seine erste Gitarre kaufte.