Geschichte in Mississippi
Mississippi strotzt nur so vor Geschichte. Von den Choctaw-Indianern, die das heutige Staatsgebiet schon vor tausenden Jahren Heimat nannten, spannt sich der historische Bogen über die Ankunft des „weißen Mannes“, den Amerikanischen Bürgerkrieg, bis zur Bürgerrechtsbewegung Mitte des 20sten Jahrhunderts.
Der Name Mississippi leitet sich aus der Sprache der Choctaw-Indianer ab und bedeutet so viel wie „älter als die Zeit". Ebenso verdanken die Orte Yalobusha, Oktibbeha, Conehatta, Okolona, Toomsuba, Tunica, Yazoo, Pachuta, Chunky, Biloxi and Tockshish ihre Namen den Ureinwohnern.
Die Choctaw-Indianer waren der größte Stamm in Mississippi und bewohnten die Region seit Jahrtausenden. Die Schöpfungsgeschichte des Stammes beginnt in der Nähe der heiligen Berge von Nanih Waiya in Winston County. Ihre Traditionen und Kultur wird alljährlich im Juli während der Choctaw Indian Fair gewürdigt, inklusive Stickball (traditionelles Ballspiel) Weltmeisterschaft, Musik und Kunst. Ganzjährig informiert das Choctaw Heritage Museum interessierte Besucher.
Natchez
Der älteste durchgängig besiedelte Ort am Mississippi ergab sich schon früh im Bürgerkrieg den Unionstruppen und entging so seiner Zerstörung. Mehr als 500 Gebäude von damals flankieren noch die Straßen der äußerst reizvollen Stadt, in der vor 1861 mehr Millionäre lebten als sonst irgendwo in den USA – mit Ausnahme von New York vielleicht. Viele Anwesen bezeugen immer noch sagenhaften Reichtum, den die Baumwolle einigen Familien brachte, und können besichtigt werden.
Vicksburg
Geschichte, Charme und Lebensart des Mississippi strömen in Vicksburg zusammen. Wo heute gemächlich-heitere Gelassenheit die Menschen auszeichnet, bot sich 1863 ein ganz anderes Bild. Sage und schreibe 70 000 Nordstaaten-Soldaten belagerten damals das „Gibraltar der Konföderation”. Erst nach zwei Monaten gab sich die Stadt geschlagen, ausgerechnet am Nationalfeiertag 4. Juli. Der wurde dann auch in Vicksburg ein Jahrhundert lang nicht gefeiert. Der Vicksburg National Military Park bedeckt den ehemaligen Belagerungsring. In der Hügellandschaft liegen 17 000 Nordstaatler begraben. Für 5000 konföderierte Verteidiger der Stadt endete die Belagerung auf dem nahen städtischen Friedhof.
Biloxi
Jefferson Davis, der einzige Präsident der konföderierten Staaten von Amerika, wählte Biloxi als Altersruhesitz. Sein Anwesen Beauvoir kann besichtigt werden. Neben der aufwändig restaurierten Villa umfasst das Gelände einen alten Friedhof, das Grab des unbekannten konföderierten Soldaten und einen Souvenirshop.
Jackson
Die Hauptstadt von Mississippi schmückt sich mit historischen Stätten und Sehenswürdigkeiten. Im Dezember 2017 hat im Herzen der Stadt das Mississippi Civil Rights Museum, das den Kampf für die Bürgerrechte vor allem in den 1950er und -60er Jahren beleuchtet. Am selben Ort, durch einen gemeinsamen Eingang erreichbar, eröffnete auch das Museum of Mississippi History, das die gesamte Geschichte des Staates zeigt.
Eine Perle ist auch das Smith Robertson Museum. In den Räumen der ersten Schule für afroamerikanische Kinder in Jackson bewahrt diese Ausstellung die Geschichte der Bürger Mississippis schwarzer Hautfarbe. Sehr nahe geht Besuchern das Haus des ermordeten Bürgerrechtlers Medger Evers. Sein Mut inspiriert viele andere Menschen gegen Unrecht aufzustehen. Die zweitälteste ständig bewohnte Gouverneursvilla der USA im Stadtzentrum ist ein nationales Denkmal.